Sprache: Deutsch
Hardcover, 172 Seiten
Das Programm des Independent-Labels „AggroBerlin“ (2001–2009), aus dem später Rapper wie Sido, Bushido und Fler hervorgingen, hat ihn künstlerisch geprägt. Jung bevorzugt aggressive Gesten, grelle Farben, harte Kontraste, die Sprache der Straße. Skandieren und schreien statt gesittet sprechen. Doch kultiviert der Künstler nicht wirklich die Gangsta-Manier. Vielmehr nutzt er die aggressiv vorgetragene, Grenzen sprengende Stilistik zur politischen Positionierung, zur Thematisierung zunehmend radikalerer gesellschaftlicher Umgangsformen. Zur Kritik an Gewaltspiralen und autoritären Formen der Machtausübung. Darauf verweist der Titel der Ausstellung: „Aggroschaft“ ist ein Synonym für die angespannte soziale und politische Situation in Deutschland und im Rest der Welt. Der Titel schließt kritisch an die Präsenz der „Aggressive Leaders“ an, die sich global etabliert haben und den Künstler, die an dunkelsten, totalitären Seiten des 20. Jahrhunderts erinnern: Wer am aggressivsten auftritt, scheint zu gewinnen.
Mit ihnen teilt er nicht nur ähnliche künstlerische Haltungen – wie die expressive Zuspitzung der künstlerischen Mittel, Provokation als wirkungsästhetische Methode zur Erzeugung kognitiver Dissonanzen, zur Aufsprengung von Seh-und Denkgewohnheiten auf dem Weg zu neuen Erkenntnissen – sondern auch persönliche Geschichten. Ulrike Theusner zeigte Zeichnungen und Drucke, Moritz Schleime Ölmalerei, Benedikt Braun stellte Installationen aus und von Till Lindemann war Objektkunst zu sehen.
Größe | 275 × 213 mm |
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Abbildungen | 144 |
Autor:innen | Kai Uwe Schierz, Christoph Tannert |
Design | Helena Melikov |