Aggroschaft – Marc Jung & The Gang

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Sprache: Deutsch
Hardcover, 172 Seiten

Ausstellungskatalog, AGGROSCHAFT. Marc Jung & The Gang’ zur Ausstellung des Erfurter Künstlers Marc Jung zusammen mit Benedikt Braun, Till Lindemann, Moritz Schleime und Ulrike Theusner in der Kunsthalle Erfurt.

Schon in der Zeit vor seinem Studium war Marc Jung in der subkulturellen Szene von Erfurt mit der Sprühdose als Graffitikünstler aktiv. Noch heute ist die enge Verzahnung von musikalischen (Hip-Hop & Rap) und bildnerischen Ausdrucksweisen für ihn typisch. „Mein Atelier auf dem Gelände des Zughafens in Erfurt habe ich bewusst gewählt, weil ich so eng mit der Musikszene von Erfurt verbunden bleiben konnte.“

Das Programm des Independent-Labels „AggroBerlin“ (2001–2009), aus dem später Rapper wie Sido, Bushido und Fler hervorgingen, hat ihn künstlerisch geprägt. Jung bevorzugt aggressive Gesten, grelle Farben, harte Kontraste, die Sprache der Straße. Skandieren und schreien statt gesittet sprechen. Doch kultiviert der Künstler nicht wirklich die Gangsta-Manier. Vielmehr nutzt er die aggressiv vorgetragene, Grenzen sprengende Stilistik zur politischen Positionierung, zur Thematisierung zunehmend radikalerer gesellschaftlicher Umgangsformen. Zur Kritik an Gewaltspiralen und autoritären Formen der Machtausübung. Darauf verweist der Titel der Ausstellung: „Aggroschaft“ ist ein Synonym für die angespannte soziale und politische Situation in Deutschland und im Rest der Welt. Der Titel schließt kritisch an die Präsenz der „Aggressive Leaders“ an, die sich global etabliert haben und den Künstler, die an dunkelsten, totalitären Seiten des 20. Jahrhunderts erinnern: Wer am aggressivsten auftritt, scheint zu gewinnen.

Bis heute ist Marc Jung eng vernetzt mit zahlreichen Kreativen aus der Musik- und Kunstszene in Deutschland. Für die Ausstellung in Erfurt lud er mit Benedikt Braun und Ulrike Theusner zwei Absolventen der Bauhaus-Universität Weimar ein. Außerdem den Maler Moritz Schleime und den Musiker und Rammstein-Frontmann Till Lindemann.

Mit ihnen teilt er nicht nur ähnliche künstlerische Haltungen – wie die expressive Zuspitzung der künstlerischen Mittel, Provokation als wirkungsästhetische Methode zur Erzeugung kognitiver Dissonanzen, zur Aufsprengung von Seh-und Denkgewohnheiten auf dem Weg zu neuen Erkenntnissen – sondern auch persönliche Geschichten. Ulrike Theusner zeigte Zeichnungen und Drucke, Moritz Schleime Ölmalerei, Benedikt Braun stellte Installationen aus und von Till Lindemann war Objektkunst zu sehen.

Größe 275 × 213 mm
Abbildungen

144

Autor:innen

Kai Uwe Schierz, Christoph Tannert

Design

Helena Melikov

Artikelnummer: SQ5744089 Kategorien: ,
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