Solomiya, No.2

Seit Oktober 2022 haben die Redakteur:innen Ivanna Kozachenko, Andrii Ushytskyi, Vsevolod Kazarin und Sebastian Wells sowie die Art Direktion um Anne-Lene Proff und Peter Bünnagel vom Kollektiv Scrollan und der Verlag SHIFT BOOKS aus Berlin an einer zweiten Ausgabe des Magazins gearbeitet. Die 132 Seiten starke Ausgabe enthält Arbeiten talentierter und bereits bekannter ukrainischer Künstler:innen aus den Bereichen Fotografie und Grafik sowie Texte über Fotografie, Film, zeitgenössische Kunst, Literatur und vor allem den Alltag junger Menschen in der Ukraine, die versuchen, die vielschichtige Lebensrealität im ständigen Visier der russischen Aggressoren begreifbar zu machen.

Besonderes Augenmerk wird in der neuen Ausgabe auf die Geschichten von Menschen aus den heute besetzten Gebieten in Luhansk, Donetsk und der Krim gelegt, die bereits seit 2014 mit dem Krieg konfrontiert sind. Das Cover der neuen Ausgabe wurde exklusiv für Soлomiya von der bekannten Künstlerin Alevtina Kakhidze gestaltet. Es zeigt eine Frau, die von Raketen und Drohnen umgeben ist und ihre Hand hebt. „Unsere Hände sind im Krieg geschickter geworden“, sagt Kakhidze, die bereits hunderte Zeichnungen während des Krieges erstellt hat und auf die Rückseite des Heftes ein Bärtierchen gezeichnet hat – das einzige Lebewesen, das den Atomunfall in Chernobyl überlebt hat.

»This magazine, created in Kyiv and designed in Berlin, is a testament to resistance through the means of art«, erklären die Redakteur:innen.

Auszeichnung in GOLD in der Kategorie Editorial Design – Magazin des ADC (Art Directors Club) Design Award 2024

Kommentar der Jury:

» … Multiperspektivisch und auf höchstem gestalterischen Niveau bringen sie den Leser*innen nahe, was es bedeutet, mit der andauernden tödlichen Bedrohung leben zu müssen. Mit ihren fotografischen Beobachtungen, subjektiven Bildexperimenten, handgezeichneten Illustrationen und sensiblen Texten bieten die Macher*innen unverfälschte Einblicke, die uns an ihrem individuellen Erleben teilhaben lassen.
Die Jury ist mehr als beeindruckt von der kreativen Energie, die sich gegen diesen noch immer andauernden brutalen Krieg stemmt, der langsam an medialem Interesse zu verlieren droht. Die Aufmerksamkeitskarawane zieht weiter. Solomiya bleibt.«